LINKE kritisiert durchschaubare Charme-Offensive von K+S statt Umsteuern für das Ökosystem
Als „durchschaubare Charme-Offensive“ bezeichnet Katja Wolf, Umweltpolitikerin der Fraktion DIE LINKE, die Vorstellung neuer Projekte durch K+S zur Verringerung der Laugeneinleitung: „Wer gerade beantragt hat, weitere 46 Millionen Kubikmeter Salzlauge über zehn Jahre in den Untergrund versenken und die Abfallhalden verdoppeln zu wollen, ist mit Ankündigungen für einen künftig besseren Gewässerschutz nur wenig glaubhaft“, so die Linksfraktionärin weiter. Zumal über die Hälfte dieses versenkten Mülls nach wenigen Jahren im Grundwasser oder in der Werra zu finden seien.
Alle Anstrengungen von K+S zur Vermeidung von salzhaltigem Müll aus der Kaliproduktion seien löblich. Allerdings greifen aus Sicht von Wolf die vom Kasseler Düngemittelhersteller im so genannten Maßnahmepaket angedachten Projekte zu kurz. Alle Projekte seien ausschließlich nach der wirtschaftlichen Rentabilität geprüft worden. Der Konzern setze nur um, womit sich Profit machen lasse.
„Wenn 2015 immer noch sieben Millionen Kubikmeter Kalilauge als Müll entstehen, reichen die angekündigten Maßnahmen nicht aus! Damit ist der Werra und der Umwelt nicht wirklich geholfen“, so Wolf.
Dass K+S nun ankündigt, im nächsten Jahr den Antrag für den Bau einer Pipeline Richtung Nordsee einzureichen, wertet Wolf als „zweiten Teil der Charme-Offensive, um gut Wetter für die Genehmigung einer Verlängerung der Laugen-Versenkung zu machen. Dieses Spiel auf Zeit ist bekannter Teil der Taktik.“ Bislang habe der Konzern seine Hausaufgaben bei der Vermeidung und konsequenten Verwertung der bei der Kaliproduktion anfallenden Abwässer nicht erledigt. Daher seien alle anderen Ankündigungen kaum überzeugend.
Ebenso wenig sieht die Umweltpolitikerin der LINKEN Bewegung in der Frage der Kalihalden. „Solange es Firmenphilosophie ist, die Halden in den nächsten Jahren zu verdoppeln und nicht unter Tage zurück zu bringen, ist alles Gerede von Nachhaltigkeit eine Farce. Hier werden vielen Generationen schwere Altlasten aufgebürdet“, kritisiert Frau Wolf. Sie fordert ein „echtes Umdenken des Konzerns und keine wohlinszenierten Ablenkungsmanöver“.
Katja Wolf