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Hoffnung auf Beendigung der Blockadepolitik der USA - Kubanische Gäste bedankten sich für die umfangreiche Solidarität und den offenen Meinungsaustausch

Nach ihren Besuch der Landtagsfraktion DIE LINKE in Erfurt nutzten die beiden Präsentanten vom kubanischen Institut für Völkerfreundschaft, Gladys Ayllon und Maikel Veloz, die Chance, um zwei Tage die Kreis– und Kurstadt auf Einladung der Regionalorganisation Cuba si zu besuchen.

Während einer öffentlichen, thematischen Mitgliederversammlung der LINKEN im Kurhausrestaurant informierten die Gäste aus Kuba zahlreiche Mitglieder und Sympathisanten über die aktuellen Ereignisse. Es sei vor allem der umfangreichen Solidarität aus zahlreichen Ländern zu verdanken, dass die USA heute eingestehen müssen, dass ihre 56jährige Embargopolitik gescheitert ist. Wenn Präsident Obama vor wenigen Wochen verkündet hat, eine andere Politik gegenüber Kuba einzuläuten und die noch inhaftierten drei "Cuban 5" frei gelassen hat, so sei das ein erster Schritt, den Kuba seit der Revolution gefordert hat. Nach wie vor halten die USA jedoch an der Blockadepolitik fest, denn es sei Gesetz und dies müsse vom Kongress geändert werden. Kurzfristig sehe er dafür wenig Chancen, unterstrich Maikel Veloz. Nach wie vor ist Kuba als Schurkenstaat eingestuft und es werden auch jetzt Millionen von Dollar eingesetzt, um Kuba zu schädigen, ließ Maikel Veloz verlauten. Jedoch haben Verhandlungen begonnen. Ob man sich am Ende die Hand reichen kann, bleibe abzuwarten, war von den beiden Vertretern des Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP) zu hören. In der Diskussion wurden vor allem die Notwendigkeit der Rückgabe des USA-Militärstützpunktes Guantanamo und des dortigen Gefängnisses gefordert. Obamas Ankündigung vor fünf Jahren sei schon lange überfällig, ließ Roswitha Berthold aus Langenfeld verlauten.

Kuba trage heute mehr Solidarität nach außen und sei ein Mentor gegenüber zahlreichen lateinamerikanischen Staaten wurde geäußert, jedoch wurde nachgefragt, ob man das Einparteiensystem beibehalten wolle und ob man mehr Grundfreiheiten für alle Menschen schaffen werde. Die ICAP-Direktorin für Europa, Gladys Ayllon, entgegnete diesen Vorstellungen energisch und meinte, dass Kuba keine fremde Einmischung brauche, um seine inneren Probleme zu lösen. Die strategischen Reformen des Landes haben oberste Priorität und damit kann auch das Leben der Bürger in Zukunft verbessert werden, verkündete Frau Ayllon. In Bezug auf die Kooperation mit Europa und Deutschland gibt es gegenwärtig viel Bewegung, ließen die Gäste verlauten, denn nach dem Zusammenbruch des Sozialismus in Europa müsse viel unternommen werden, um Handelsbeziehungen neu aufzubauen.

Während eines Rathausgesprächs am Donnerstag informierte Bürgermeister Klaus Bohl die Gäste über die 1200jährige Geschichte der Stadt. Gerade weil in der Stadt und in der Region zahlreiche Bürger aus Kuba leben, sei es für ihn eine Ehrensache und eine große Freude, die Freundschaft mit dem sozialistischen Land weiter zu stärken. Der Bürgermeister würdigte die vorbildliche Bildungs- und Gesundheitspolitik auf der Karibikinsel und ließ verlauten, dass er eine Vielzahl positiver Eindrücke von seiner Kubareise, kurz nach seiner Wahl zum Bürgermeister, mit nach Hause gebracht hat. Ein Stadtrundgang, verbunden mit einem Besuch des Keltenbades, rundeten den zweitägigen Besuch der kubanischen Gäste eindrucksvoll ab, die sich mit herzlichen Worten über die beispielgebende Gastfreundschaft bedankten.

G. Anacker