Ist der Kollaps der Erde noch zu vermeiden ?
Die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur schreitet rasant voran – darüber waren sich die zahlreichen Teilnehmer der Diskussionsveranstaltung vor wenigen Tagen im Augustinerbräu einig. Im Fazit wurde jedoch an zahlreichen Beispielen nachgewisen, dass die Politik die radikale Energiewende verhindert. Referent Fritz Hofmann, Betriebsrat bei Opel und Eisenacher Stadtrat, setzte als Ausgangspunkt die These von Evo Morales auf der Weltklimakonferenz im Jahre 2010 „Entweder der Kapitalismus stirbt, oder die Mutter Erde“.
Hofmann machte eingangs deutlich, dass die Faktoren Erderwärmung, Vernichtung der tropischen Regenwälder, Vermüllung der Weltmeere, Zerstörung der Ozonschicht durch Feinstäube, aber auch die Nutzung der Atomkraft, sowie zerstörerische Abbaumethoden fossiler Rohstoffe, um nur einige zu nennen, die Umweltkatastrophe förmlich in greifbare Nähe rücken läßt. „Weltweit machen sich die Menschen große Sorgen und viele sagen, es sei bereits viel zu spät“, zitierte Hofmann die Schlussfolgerungen aus Studien anerkannter Wissenschaftler.
Der Umweltexperte untersuchte die deutschen Parteiprogramme nach umweltpolitischen Zielstellungen und stellte dabei fest, dass außer bei den LINKEN die Umweltfrage nur stiefmütterlich behandelt wird. Hofmann unterstrich, dass es heute mehr denn je notwendiger und längst überfällig ist, ein Umdenken und ein Paradigmenwechsel herbeizuführen. Er selbst sei Gründungsmitglied der neuen Umweltgewerkschaft, die sich zum Ziel gestellt habe, die Kräfte zu bündeln und massiven Druck auf die Politik auszuüben. In der Diskussion wurden vor allem Fragen angeschnitten, ob der Kapitalismus als System überhaupt in der Lage ist, die Umweltfrage zu lösen. Darüber hinaus wurden auch Fragen zur Änderung des individuellen Verhaltens angeschnitten. Horst Meisner meinte sogar „das Leben der Menschheit steht auf den Spiel“ und Manfred Günther fügte hinzu, wie mit der Ökologie umgegangen werde, sei beängstigend. Deshalb werde es eine Lösung geben müssen. Große, bedeutsame Themen und ein breites Betätigungsfeld – nicht wenigen Teilnehmern des Forums wurde an diesen Abend mehr die Augen geöffnet als je zuvor.
G. Anacker