Sozialgipfel unter dem Motto „Ehrenamt Ja - aber zu welchem Preis?"
Die Linke Wartburgkreis- Eisenach lud am Samstag, dem 19.11., zum Sozialgipfel in das Nachbarschaftszentrum Eisenach ein, welches ausschließlich durch ehrenamtliche Menschen getragen wird. Die Moderation übernahm der Landesvorsitzende der Thüringer Linken, Christian Schaft und er konnte neben Vertreterinnen und Vertreten des Mehrgenerationenhauses Bad Salzungen, der Freiwilligenagentur Eisenach, der Salzunger Tafel, dem Blinden- und Sehbehindertenverband und dem Weißen Ring auch Thüringens Sozialministerin Heike Werner und Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf begrüßen.
„Die Landesregierung habe viele Hebel in Bewegung gesetzt, um das Ehrenamt stärker zu unterstützen. Es brauche Vernetzung, aber eben auch die Abgrenzung zum Hauptamt.“, so Ministerin Werner. Heike Apel-Spengler erinnerte an die „unsägliche Debatte" im Kreistag zur Unterstützung der Freiwilligenagentur.
„Ohne das Ehrenamt wäre in der Corona-Zeitz und derzeit auch bei der Flüchtlingshilfe vieles nicht möglich gewesen. Da wurden staatlichen Aufgaben von den Helferinnen und Helfern stillschweigend erledigt. Dazu braucht es aber eine hauptamtliche Koordinierung." Für Christina Michael vom Sozialwerk des DFB Landesverband Thüringen ist „Ehrenamt" auch schon so etwas wie das „Unwort des Jahres" und dabei sei das Ehrenamt doch der Baustein für Zusammenhalt und Freiheit der Menschen in dieser Gesellschaft. Die Menschen seien aber bei ihrem bürgerschaftlichen Engagement auf die Kooperation mit dem Hauptamt gerade in den Kommunen angewiesen. Da sei eine Wertschätzungs- und Anerkennungskultur" vonnöten.
Zum Abschluss gingen alle Beteiligten mit der Forderung aus dem Sozialgipfel, dass Agathe Programm und die kostenfreie Nutzung des ÖPNV für Ehrenamtler in den Kreistag einzubringen. Beim Projekt AGATHE handelt es sich um ein vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie initiiertes Projekt zur Implementierung eines niederschwelligen Beratungs-, Informations- und Weitervermittlungsangebotes für ältere Menschen, welches ein gelingendes Altern im Sinne eines selbstbestimmten, würdevollen und möglichst gesunden Altwerdens in vertrauter Umgebung ermöglichen soll. Zielgruppe des Angebotes sind Seniorinnen und Senioren in der Nacherwerbsphase, die allein im eigenen Haushalt leben.