aus dem Stadtverband Bad Salzungen

Menschen seid wachsam - Gedenkveranstaltung zu Ehren der Opfer des Faschismus und Militarismus

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger waren anläßlich des deutschlandweiten Gedenktages zu Ehren der Opfer des Faschismus und Militarismus trotz Regenwetter zur Gedenkstätte im Rathenaupark in Bad Salzungen gekommen, um die Erinnerung an die furchtbare Geschichte Deutschlands wach zu halten.

In seiner Gedenkrede unterstrich der Buchautor Ernst-Ulrich Hahmann, dass die zahlreichen aktiven und passiven Kämpfer gegen die Nazis vor allem das Grundmotiv beseelt hat: „Der braune Spuk muß verschwinden“. Sie gehörten zu jenen Bürgern, die sich durch das faschistische System nicht unterkriegen ließen.

Dank der umfangreichen Recherchen von Ernst-Ulrich Hahmann zum Thema Widerstandskampf in der Wartburgregion – vor allem für eine Dokumentation zwischen Bad Salzungen und Vacha - konnte dieser auf wertvolle, fast in Vergessenheit geratene Geschehenisse zurückgreifen.

Beispielsweise konnte ihn die mutige Zeitzeugin Else Fieler aus Frauensee, die unter immenser Gefahr stand, erwischt zu werden, den Zwangsarbeitern und Gefangenen im KZ-Außenlager Springen gekochte Kartoffeln unter den Stacheldrahtzaun hindurch zurollen lassen.  Anläßlich des Gedenktages der Opfer des Faschismus, auch an solche Menschen zu denken, die nicht im Licht der Öffentlichkeit standen, ihr Handeln jedoch ein großes Risiko darstellte und Mut verlangte, für sie aber  Selbstverständlichkeit war, dürfe nicht in Vergessenheit geraten, appellierte Hahmann.

Er hob hervor, dass solche Lernorte, wie das Mahnmal „Mahner“ im Bad Salzunger Rathenaupark in der heutigen Zeit an Bedeutung gewonnen haben, weil sie Gedenkstätten sind, um sich mit der Vergangenheit unseres Landes auseinander zu setzen. Dies sei ein wertvolles Mosaiksteinchen, damit die Verbrechen des Nationalsozialismus nicht bagatellisiert werden, unterstrich der Buchautor. Walter Bögel, Vorsitzende der Ortsgruppe der Vereinigung der Verfolgten des Naziregims / Bund der Antifaschisten, dankte Ernst-Ulrich Hahmann in herzlichen Worten unter den Titel „Menschen seid wachsam“.

Gertraude Bögel schlug im Anschluss vor, dass dieses Mahnmal als erhaltenswertes Denkmal eingestuft werde. Die anwesenden Mitglieder des Stadtrates erklärten sich bereit, diesen Vorschlag in den Stadtrat einzubringen.


Gerd Anacker