aus dem Kreisvorstand

Nach den Rechten geschaut - Buchautor Andreas Kemper beleuchtete die AfD und zeigte die Gefahren für die Demokratie auf

Der DGB–Kreisverband und der Kreisverband der LINKEN Wartburgkreis-Eisenach hatten am den Soziologen und Buchautor Andreas Kemper zu Gast, um Herkunft und Ziele der AfD zu beleuchten. Zum Auftakt des Forums warf Thüringens DGB–Bildungsreferent Frank Lipschik den Blick auf  die Thüringer AfD, die zu den Bundestagswahlen immerhin 6,3 Prozent der Stimmen erhielt. Andreas Kemper, der sich mit der Theorie und Praxis der Alternative für Deutschland (AfD) befasst, verwies zu Beginn darauf, dass die Rechtspartei über 10.000 Unterschriften gesammelt habe, um für die Europawahl am 25. Mai zugelassen zu werden, obwohl nur 4.000 erforderlich waren. Darüber hinaus sei deren Bundesparteitag in Erfurt am ein Zünglein an der Wage für ihre weitere Strategie, meinte Kemper.

In seinem im August vorigen Jahres herausgegebenen Buch „Rechte Euro – Rebellion : Alternative für Deutschland und zivile Koalition e.V“ wird die Herkunft dieser jungen Partei des Klein- und Großbürgertums beleuchtet, aber auch ihre Ziele und Strategien deutlich gemacht. Aus dem Schatten der rechtspopulistischen DM–Partei und dem Bund Freier Bürger hervorgegangen, präsentiert sich die im April 2013 als Anti–Euro–Partei gegründete AfD heute als Partei der Entsolidarisierung und als Partei, die den Euro hasst.

Andreas Kemper versäumte nicht die Führungsspitze der rechten Euro–Rebellion und deren politischen Inhalte zu beleuchten. Beispielsweise zeigte er auf, dass deren Sprecher Konrad Adam die Forderung nach Entzug des Wahlrechts für Arbeitslose aufstellte. Führungsteam–Mitglied Bernd Lucke vertrete die Auffassung, die Arbeitsmarktlage könne nur durch niedrige Entlohnung verbessert werden.Thüringens Landessprecher Mathias Wohlfahrth habe fundamentalistisch–nationale Auffassungen und vertrete das Ziel, Steuern ganz abzuschaffen, bzw. Reiche sollten Steuern freiwillig zahlen, zeigte Kemper auf.  In den zitierten Interviews in bürgerlichen Zeitungen kommt das wahre Gesicht der AfD zum Ausdruck und es wird deutlich, dass diese Partei am rechten Rande der Parteienlandschaft steht. Die Kreisvorsitzende der LINKEN, Anja Müller, meinte auf die Frage eines Forumteilnehmers, ihr sei nicht bekannt, dass sich im Kreisgebiet oder Eisenach jemand als Mitglied der AfD geoutet habe. Ein Eisenacher Mitglied der LINKEN meinte aber,  unter den Bürgern seien Auffassungen der AfD da und dort durchaus anzutreffen. Die Forumteilnehmer waren sich einig, den Parteitag der AfD in Erfurt und die Europawahlen am 25. Mai unter dem Blickwinkel der Gefahr für die Demokratie im Auge zu behalten.

Gerd Anacker